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Vererbung der Fellfarben




 

Die Vererbung der Fellfarben bei den Cavalier King Charles Spaniels wird prinzipiell durch 2 verschiedene Gene geregelt. Vereinfacht kann man sagen, dass das 1. Gen in seiner ersten, dominanten Variante zu schwarzem und in seiner zweiten, rezessiven Variante zu rotem Fell führt, also die Grundfarbe festlegt. Das 2. Gen hingegen führt in seiner ersten, dominaten Variante zu  einem ungescheckten Fell und in seiner zweiten, rezessiven Variante zu einer weißen Scheckung und legt somit fest, ob die Grundfarbe eine Scheckung aufweist, also ob der Hund eine "whole-colour" oder eine "parti-colour" hat. Es wird daher auch als Scheckungsgen bezeichnet. Welche Fellfarben ein Cavalier letztendlich hat, hängt also davon ab, welche Varianten des 1. und 2. Gens der Hund von seinen Eltern bekommen hat. Folgende Varianten der beiden Gene führen wie beschrieben zu folgenden Merkmalen:

Komplizierter wird die Vererbung dadurch, dass Hunde genau wie Menschen einen doppelten Erbgutsatz haben, das heißt, dass sowohl das 1. als auch das 2. Gen in jedem Tier jeweils zwei Mal vorliegt, wobei eine Version von der Mutter und die andere vom Vater vererbt wurde. Handelt es sich bei dem mütterlichen und dem väterlichen Gen um die gleiche Vairante des Gens, z. B. EE oder ee, ist das Tier reinerbig (=homozygot) und das Merkmal, das in beiden Genen vorhanden ist, kann einfach ausgeprägt werden. Genau so kann es aber vorkommen, dass das väterliche und das mütterliche Gen unterschiedliche Varianten sind und ein Nachkomme beide Varianten eines Gens bestitzt und somit mischerbig (=heterozygot) ist. Dann kommt es allerdings nicht etwa zu einer Ausprägung beider Gene sondern lediglich zur Ausprägung der Merkmale des dominanten Gens (geschrieben als Großbuchstabe). Diese Variante des Gens heißt daher auch "dominant", da sie immer ausgeprägt wird, sobald sie auch nur ein Mal vorhanden ist. Die rezessive Variante eines Gens hingegen kommt nur dann zur Ausprägung, wenn sie sowohl im väterlichen als auch im mütterlichen Gen vorhanden ist.

Daher wird auch für die dominante Variante ein Großbuchstabe und für die rezessive Variante ein Kleinbuchstabe verwendet. Hat ein Tier beispielsweise die Genkombination EeSs, also eigentlich alle 4 Genvarianten, hat es nachher ein schwarzes Fell ohne Scheckung (=black & tan), da die Merkmale der Großbuchstaben (dominante Gene) zur Ausprägung kommen, sobald sie vorhanden sind:

Die endgültige Fellfarbe des Cavaliers wird nun dadurch bestimmt, welche beiden Varianten des ersten Gens auf welche beiden Varianten des 2. Gens treffen. Für unsere beiden Gene, die die Fellfarbe bestimmen, gibt es nun insgesamt 9 unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten, die dann zu folgenden Fellfarben fürhen:

Black und Tan kommt immer dann zustande, wenn beide Gene mindestens ein Mal in der dominanten Variante vorhanden sind. Sobald ein Tier ein großes S und ein großes E hat, führt dies zur Ausprägung der Merkmale "groß-E" und "groß-S", da diese gegenüber den beiden anderen Varianten dominant sind.

Wird nur beim 2. Gen die dominante Variante ausgeprägt, kommt es zu einer Ruby-Fellfarbe. Liegt das 1. Gen dominant vor und das 2. Gen zwei Mal in der rezessiven Variante, die zu weißer Scheckung führt, so wird der Cavalier tricolour, da eine leichte Braunausprägung oberhalb der Augen grundsätzlich vorhanden ist.

Die Farbe Blenheim kommt nur dann zustande, wenn beide Gene zwei Mal in der rezessiven Variante vorliegen.

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